#5 The racist Reformer

Oktober 1517. Ein an der Universität von Wittenburg lehrender Mönch schreibt einen Brief, welchen sich niemand sonst getraut hätte zu schreiben. Einen Brief, adressiert an den damaligen Erzbischof von Mainz. Einen Brief, in dem er in 95 Thesen die Kirchengesellschaft und deren Handeln scharf kritisiert.

Der 31. Oktober ist ein deutschlandweit, jährlich gefeierter Tag. Man feiert die europaweite, kirchliche Reformation. In einer mittelalterlichen Welt, in welcher der Glaube,(auch in politischer Hinsicht) eine wichtige Rolle spielte, war es für das gemeine Volk kaum vorstellbar, dass gerade die gelehrte Regierung, die die christliche Lehre vertrat, im direkten Widerspruch zu ebendieser stand. Die Opulenz war für die Bürger eine hingenommene Selbstverständlichkeit. Gerade ein Mönch lehnte sich gegen die mächtige Kirche auf...       Und verändert europaweit die Art der Regentschaft.

Doch nun kommen wir zum eigentlichen Thema: Martin Luther, der Mann, der (wie bereits erwähnt) jährlich am 31. Oktober gefeiert wird ist ein rassistischer Judenhasser. Kleiner, geschichtlicher Exkurs (Quelle: Wikipedia):

1523 setzte sich Martin Luther für eine gewaltfreie Judenmission ein und forderte die Integrierung der Juden in die Gesellschaft. Nach nur 2 Jahren nahm er, nach dem Fehlschlag vieler Missionen und der daraus folgenden Gefährdung, der Reformation Distanz von diesem Entschluss. 1543 forderte er die Versklavung der Juden und erneuerte einige judenfeindliche Stereotype in seiner Schrift “Von den Juden und ihren Lügen“. Diese Schrift wurde oft als Motivation für örtliche Aktionen gegen Juden benutzt. Nun zur eigentlichen Frage dieses Artikels: Ist es vertretbar die Reformation und damit im gleichen Zuge auch Luther zu feiern, trotz seines Hasses auf ein unschuldiges Volk?

 

Als streng gläubiger Mönch war es verständlich, dass Luther das Christentum verbreiten wollte, doch sein Weg, gezeichnet durch Hass, ist sehr fragwürdig. Luther tat gute Dinge, leitete die Reformation ein und stoppte das Verlangen der Kirche nach Reichtum. Aber genau wie man  Luthers gute Seite beleuchtet, sollte man auch ihren Gegensatz beleuchten. Statt den strahlenden Reformer auf die Plakate zur Feier der Reformation zu drucken, sollte man auch etwas über den judenhassenden Rassisten erzählen. Eine Person sollte mit all ihren Ecken und Kanten dargestellt werden.